„September“ – des Jazzrocks reine Seele. „Kunstvoll, komplex, unterhaltsam: September“ lautete das Fazit der Presse nach einem umjubelten September-Konzert. Mit Andreas Pastorek gehört einer der vielseitigsten und interessantesten Perkussionisten Deutschlands schon seit 1982 als festes Mitglied zu diesem 4 Jahre zuvor von den weiteren Andreassen Mürdter und Spätgens gegründeten Ensemble.
Man sagt, September gehörten im Jazz-Rock zusammen mit dem Genre-Erfinder Klaus Doldinger zu den letzten ihrer Art, die diese Musik im Geiste von Miles Davis, Herbie Hancock, Chick Corea oder John McLaughlin, um latein-amerikanische Einflüsse zur „latin flavoured music“ bereichert , authentisch und lebendig zu Gehör bringen. Mit der 2014 vorgestellten CD „Souvenirs“ hat das schwäbische Quintett den Nachweis geliefert, dass diese Musik vom Anfang der 70er-Jahre sich zwanglos und lebendig, um aktuelle und ethnische Einflüsse erweitert in unser Jahrzehnt entwickeln lässt, weder bombastisch, noch verstaubt, sondern quicklebendig. 2016 haben die 5 mit „return and forever“ schon das nächste Album im Gepäck: diesmal werden „klassische“, ausschließlich aus eigener Feder stammende Titel, von September neu eingespielt ins 21. Jahrhundert entlassen.
Für die „gelungenen Verzahnung rhythmischer Elemente,“ (Musikredakteur Michael Riediger) sorgen am Drumset der spielfreudige Groove-Meister Horst Künzl, Bassist Bodo Ernst, virtuos und stets präzise und eben Pastorek. Sein Handwerk erlernte Andreas Pastorek dereinst bei dem legendären Perkussionisten von Weather Report, Dom Um Romao. Der gefragter Live- und Studiomusiker trat mit Größen wie Billy Cobham, Carlos Santana und Roger Chapmann auf. Seine Vielseitigkeit, die von lateinamerikanischem Perkussionsspiel bis zur Ethnopercussion reicht, hat ihm in der Presse die Bezeichnung als „Percussion-Paganini“ eingetragen. Abgerundet wird Septembers latin flavoured music durch den Kontrast von Spätgens Keyboard-Klängen und dem warmen Ton von Andreas Mürdters Saxofon und der gleichzeitigen Verzahnung der Linien und Sounds dieser Musiker zu einem großen Ganzen.
Ist es Jazz? Ist es Latin oder gar Weltmusik? Die Antwort darauf hat die Band nie wirklich interessiert. Was zählt ist die ungeheure Energie, die sich bei Septembers Konzerten zwischen den Musikern untereinander und dem Publikum aufbaut, um dann oft in eine euphorisierte Stimmung zu münden, der sich kaum einer entziehen kann. Septembers größte Stärke: auf der Bühne steht eine echte Band, die mehr darstellt als die Summe der fünf Musiker. Den Zuhörer erwartet also ein von Spielfreude und Kommunikation gekennzeichneter Abend.