Gotthilf Fischer (11.Februar 1928 – 11 .Dezember 2020) Fischer war der Sohn eines Zimmermeisters, der in seiner Freizeit viel musizierte. So kam er früh mit der Musik in Kontakt. Nach dem Besuch der Volksschule in seinem Heimatort Deizisau kam Gotthilf Fischer von 1942 bis 1945 an die Lehrerbildungsanstalt nach Esslingen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Fischer Leiter des Concordia Gesangsvereins in Deizisau. Im Jahre 1949 gewann sein Chor unter seiner Leitung beim großen Schwäbischen Sängerfest in Göppingen die beiden Wettbewerbe in Volks- und Kunstgesang. Durch diesen Erfolg gelangte Gotthilf Fischer zu erster lokaler Bekanntheit und in der Folge sammelten sich weitere Gesangsvereine unter seiner Leitung. Diese Teilchöre bilden die so genannten Fischer-Chöre. Neben seinen musikalischen Erfolgen hat der Autodidakt, der niemals eine musikalische Ausbildung genossen hat, auch stetige wirtschaftliche Erfolge zu verzeichnen. Fischer versteht es gut, sich in Szene zu setzen und einer der Höhepunkte seiner Laufbahn war wohl der Auftritt der Fischer-Chöre mit weit über 1000 Sängern und Sängerinnen beim Abschluss der Fußball-Weltmeisterschaft 1974. Welttourneen führten nach Rom oder in die USA zu Präsident Carter. Sein schwäbischer Landsmann Wolle Kriwanek karikierte die Geschäftstüchtigkeit Fischers im Lied Wir singen für Millionen. Obwohl er eher dem volkstümlichen Schlager zuzuordnen ist, scheute Fischer auch nicht davor zurück, als 72-Jähriger im Jahr 2000 an der Berliner Loveparade teilzunehmen, wobei es zu einem unfreiwilligen Drogenerlebnis kam. Nach der Absage dieser Veranstaltung bot er für das Jahr 2004 eine Verlegung nach Stuttgart an. Im Sommer 2007 dirigierte er 1802 Gitarristen beim Gitarrenweltrekord in Leinfelden Echterdingen und bekam dafür einen Platz im Guinessbuch der Rekorde. Im Dezember veröffentlicht er seine ersten beiden Alben bei dem Label Herz 7, dem er bis zu seinem Tode die treue helt.
Gotthilf Fischer war auch Initiator und Moderator der ARD-Fernsehreihe Straße der Lieder, die am 16. Februar 2008 nach 12-jähriger Laufzeit eingestellt wurde. Am 6. Mai 2008 war Fischer in der Sendung „Bully sucht die starken Männer“ zu sehen, der Casting-Show zur geplanten Verfilmung der Kinderserie Wickie und die starken Männer. Dort übte er die vier Kandidaten, die für die Rolle des „Ulme“ vorgesehen waren, im Gesang. Fischer lebte in Weinstadt in der Nähe Stuttgarts. Am 26. Dezember 2008 verstarb seine Frau Hildegard im Alter von 89 Jahren nach langer Krankheit an den Folgen eines Gehirnschlages. Das Paar war seit 1949 verheiratet.
2011 veröffentlichte Fischer zusammen mit Hans Derer die Autobiografie „Mein Leben meine Lieder“
2017 erhielt er für seine 70 – jährige Plattenkarriere, die er 1946 mit sechs 2014 Aufnahmen im noch zerbomten Stuttgart begannen, einen „Lfe Time Award“.
Im Sommer 2019 wurde er für mehr als 15.000 000 Streams und Downloads für „Freude schöner Götterfunken“ mit einem Impala Award in Gold ausgezeichnet, im Dezember erhielt er aus der Hand des Baden-Württembergischen Europa Ministers Guido Wolf einen Award als „Gesicht Europas 2019“
Am 11. Dezember verstarb Gotthilf Fischer friedlich im Kreis seiner Familie.